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Hautleim TYPE 64 - starke Klebkraft
Dieser Hautleim (Lederleim) ist ein hoch qualitativer Glutinleim, er wird kristallin (gemahlen) geliefert.
315 Bloom / 115 Millipoises Was bedeutet Bloom und Millipoises?
Ideal geeignet für:
- Holz, Papier, Leder und viele weitere Materialien
- für Gummierungsbeschichtungen
- für die Buchbinderei
- Restaurationen, reversible Verklebungen, althergebrachte Arbeitsweisen
Ausgehärteter Leim lässt sich hervorragend schleifen und hat keinerlei Einschränkungen beim Beizen, Lackieren oder Ölen des Holzes.
Keine Verfärbungen, auch nicht bei gerbstoffreichen Hölzern (z.B. Eiche, Akazie) oder empfindlichen Hölzern (z.B. Ahorn).
Technische Daten:
- ca. doppelte Klebkraft wie Knochenleim
- Glutin-/Protein-/Collagen-Anteil: min. 80 %
- Gallertfestigkeit: 295 - 355 Bloomgramm
- Durchschnittliche Molekülmasse ~95.000
- Viskosität: min. 115 Millipoises
- pH-Wert der Mischung: 5,5 - 7,5 (neutral)
- Rest-Asche-Anteil: max. 4,6 %
- Restfeuchtigkeit bei Auslieferung: ∼ 10 - 15 %
- Fettgehalt: max. 1,6 %
Herstellung von verarbeitungsfertigem Leim:
Nach der Vorbereitung lässt es sich mit diesem Leim schnell und einfach arbeiten.
Das Granulat in ein rostfreies Behältnis (Glas, Kunststoff, Edelstahl) geben und dem trockenen Leim kaltes Wasser (20°C) zugeben.
Das Wasser muss den Leim komplett bedecken.
Destilliertes oder demineralisiertes Wasser verwenden, um die Bakterienbelastung gering zu halten.
Empfohlenes Mischungsverhältnis zum Quellen:
1 Gewichtsteil Leim mit 1 Gewichtsteil Wasser
- für 100g: 50 g Leim mit 50 g Wasser
- für 300g: 150 g Leim mit 150 g Wasser
- für 500g: 250 g Leim mit 250 g Wasser
- für 1 kg: 500 g Leim mit 500 g Wasser
- für 5 kg: 2,5 kg Leim mit 2,5 kg Wasser
Gequollener Leim sollte keinesfalls länger als 36 Stunden bis zur Aktivierung stehen.
Verarbeitung in einem Rührwerk:
Das Quellen kann durch mechanische Arbeit (Rührwerk) und warmes Wasser beschleunigt werden.
Der trockene Leim wird dem Wasser beim Rühren langsam zugegeben.
Bei schnelldrehenden Rührwerken kann die Rührzeit (Einweichzeit) auf min. 1/2 Stunde reduziert werden.
Schonend im Wasserbad erwärmen auf min. +30°C bis max. +60°C.
Keinesfalls über +65°C.
Dadurch wird der Zellstoff gelöst.
Das erwärmte Material unter leichtem Rühren homogenisieren.
Die Mischung über Nacht gut verschlossen im Kühlschrank (Gemüsefach) lagern, das Material geliert wieder vollständig.
Verarbeitungstemperatur des Leims ist etwas über +50°C.
Beim ersten Erwärmen die auf dem Leim entstehende Haut entfernen.
Empfohlene Warmhaltevorrichtung ist ein Babyflaschenwärmer, dazu können für den Leim Konservengläser verwendet werden.
Empfehlung: im Gemüsefach des Kühlschranks aufbewahren.
Ab dem 2. Erwärmen ist eine 'Geruchsbelästigung' nicht mehr zu erwarten.
Keinesfalls eine 'neue' Mischung mit einer 'alten' Mischung zusammenbringen/vermischen.
Es ist auf Sauberkeit zu achten, keine Fremdstoffe, Staub, Späne, o.ä. in den Leim bringen.
Gefäße vor einer erneuten Verwendung reinigen und desinfizieren (z.B. mit SPIRITUS).
Material (Mischung) ist in Lösung befindliche Gelatine (Proteine), diese sind ein guter Nährboden für Bakterien, Viren, Sporen und Pilze. Vorgenannte Mikroorganismen können, wenn die Gelatine zu lange in Lösung steht, die hervorragenden Eigenschaften zerstören und die Verleimungen werden ggf. nicht den Erwartungen entsprechen. Umgekippter Leim ist auch durch zunehmend strengen Geruch zu identifizieren.
Anwendung:
Empfohlene Verarbeitungstemperatur: +50°C
Wie bei einem Weißleim empfehlen wir einen beidseitigen Leimauftrag, um die Benetzung zu gewährleisten.
Um das Holz richtig zu benetzen, darf der Leim nicht zu dickflüssig sein.
Viskosität verringern: Durch Zugabe von etwas Wasser wird der Leim dünnflüssiger.
Viskosität erhöhen: Erwärmung über längere Zeit lässt das Wasser verdunsten, der Leim wird dicker.
Das Holz vor der Verleimung gleichmäßig erwärmen, Heißluftföhn, Heizdecke oder Heißpresse verwenden.
Beste Ergebnisse werden erzielt, wenn das Holz und das Werkzeug ebenfalls eine Temperatur von +50°C aufweisen.
Das Holz darf nicht zu kalt sein, der Leim geliert sonst ohne eine Verbindung aufzubauen.
Keinen normalen metallgebundenen Pinsel verwenden. Edelstahl, Kunststoff oder schnurgebundene Pinsel verwenden.
Pressen/Zwingen/Spannen:
Vor dem Verpressen das Holz und den Leim nicht abkühlen lassen.
Ähnlich wie bei Weißleim sollen entlang der Leimfuge kleine Leimperlen austreten, dies zeigt an, dass hier die korrekte Menge Leim verwendet wurde.
Überschüssiger Leim kann sofort oder auch später mit heißem Wasser (nassen Lappen) entfernt werden, nach endgültiger Aushärtung nur noch mechanisch.
Bereits die erkaltete Leimfuge hat aufgrund der extrem hohen Anfangshaftung eine Festigkeit, die bei Weißleimen erst nach Stunden erreicht wird.
Ist der Hautleim nach einigen Tagen getrocknet, ist die überragende Festigkeit gegeben, trotzdem bleit die Leimfuge wie auch das Holz restelastisch.
Die zu verflüchtigenden Bestandteile (das Wasser) müssen zunächst von der Leimfuge in das Holz abwandern. Erst wenn das Wasser/die Feuchtigkeit das Holz restlos verlassen hat, ist auch diese Verleimung - ähnlich wie bei Weißleimen - endgültig abgeschlossen.
TYPE: | 64 |
---|---|
Art: | kristallin |
Bloom: | 315 |
Millipoises: | 115 |